Was hab ich eigentlich die letzten 2 Wochen gemacht?
Heilig Abend: Käsefondue mit Frau und Tochter
1. Weihnachtsfeiertag: Kochen für den
2. Weihnachtsfeiertag: Essen mit der Sippe meiner Frau
Meine Sippe ist entweder weit weg oder wir haben nur gelegentliche Berührungspunkte. Bin nicht so der Familienmensch.
„Zwischen den Jahren“: Das Zeug wegprogrammiert, was in den letzten Monaten liegen geblieben ist.
Sylvester: Programmupdate bei einem Kunden
Neujahr: Fehlerbehebung beim gleichen Kunden
Ganz fest vorgenommen, die erste Januarwoche höchst entspannt mit schlafen zu verbringen.
Das hat aber nur Montag angehalten.
Im Traum Dienstag morgen eine spannende Idee für eine Programmierung gehabt, früh raus und beim Kunden installiert. Kunde begeistert, will mehr. Dazwischen spontan Friseur, Bugfixing, Hektik bis in die Morgenstunden, ganz dringliche Programmierung für einen anderen Kunden durchgeführt.
Mittwoch? Keine Ahnung – der Tag ist irgendwie verschwunden.
Donnerstag morgen „bimbam“ an der Bürotür, Eheweib nimmt grosses Paket von UPS entgegen. „Bernd, deine Arbeit für heute ist angekommen“. Ich ziehe mir die Bettdecke über den Kopf, das Gewissen treibt mich nach 5 Stunden Schlaf trotzdem heraus. Server gut, wo ist aber der RAID-Controller? „Kurzer“ Abstecher im Sturmtief Andrea nach Giessen, Controller abgeholt. In der Hektik den falschen erwischt, zurück zum Anfang. Software-RAID-1 unter Debian 6.0.03 mühsam. Ubuntu 10.04 erkennt Netzwerkkarte nicht, Ubuntu 11.10 keine Platten und faselt was von iSCSI-Host. Seitenweise HOTOWs und Handbücher verschlungen – wenn man es weiss, ist es eigentlich ganz einfach. Ab 2 Uhr morgens relaxen für 2 Stunden.
Freitag installation des Servers beim Kunden, der erkennt meinen Zustand und pumpt mich mit Kaffee sowie Neuigkeiten aus der Branche voll damit ich nicht wegpenne. Auf dem Rückweg hinter der Ampel Bruchköbler Landstrasse den Hügel über die Autobahn gefahren. Gas gegeben, Leistung weg. Warnblinker, wieder Gas gegeben, weiterfahren. 3x den gleichen Fehler gehabt. Ne Kiste Äppler beim Euler geholt, wieder gleiches Phänomen. Dazu noch Geruch nach kokelnder Elektronik. Anruf beim Autohaus, Eheweib mit Auto als Eskorte verpflichtet und Feuerlöscher gegen Elektronikbrand eingepackt. Auf der Fahrt Problem nicht reproduzierbar. Im Autohaus Manfred „Guten Abend“ gewünscht, der informierte mich dass der Inhaber gestern etwas zu jung verstorben ist. Ich meinte nur „In diesem Fall streiche das ‚Guten Abend'“ und ich war nun entgültig hinüber. Probefahrt, Problem hat sich an jeder grösseren Steigung reproduzieren lassen. Bisserl Smalltalk mit der Mannschaft, Beerdigungstermin des Inhabers erfahren. Leihwagen, Abfahrt. Abends 2 Stunden auf dem Sofa gepennt und endlich mal abgeschaltet.
Samstag (also heute) fragt mich der Filialleiter vom tegut… ob ich gut ins neue Jahr gekommen bin. Ich konnte nur antworten „Ich hab die Bürotür aufgemacht, da stand ein Männchen vor der Tür und sagte ‚Hallo mein Freund – ich bin dein neues Geschäftsjahr 2012′“.
Hab heute wenigstens das Kameragestell für meinen Quad bauen können. Wäre schön, wenn es Sonntag mal nicht regnen würde. Warte immer noch auf mein FPV-Set (First Person View). Kamera am Multikopter, Videobrille. Vielleicht hilft mir das beim Fliegen – da verwechsele ich immer vorne und hinten.
Nächste Woche stapeln sich wieder die Termine, irgendwo dazwischen soll mir ein Zahn gezogen werden. Dazu Beerdigung, 2x Kardiologe mit Langzeitmessung – wird lustig wenn ich voll verkabelt beim Kunden auflaufe.
Ich lasse es einfach mal locker auf mich zukommen.