Samos 2015 – Teil 9 – das ist das Ende!

Appartment leeren, spülen, putzen, zusammenräumen.

Herzlicher Abschied von der Vermieterin Birgit, „Samos-Autobahn“ und Flughafen.

Die Dame von der Autovermietung hab ich mal gefragt, was hier eigentlich ausserhalb der Touristensaison passiert und da meinte sie „Naja, Pharmavertreter, Lieferanten – die kommen alle im Winter“. Freut mich wenn auch ausserhalb der Saison noch Umsätze geschehen.

Checkin, diesmal hat sogar mein Bordgepäck einen Aufkleber bekommen – gewogen und für gut befunden. Die Sicherheitskontrolle auf dem Flughafen hat so ihr Ritual: eine streng herumkommandierende Dame in einer Pseudouniform überwacht das Röntgen des Handgepäcks und die selbe Dame sorgt dann am Ausgang dafür, dass alle Tickets vorhanden sind.

Wie auf jedem Flughafen: vorne Stress machen bei der Sicherheitskontrolle und dann hinten beim Boarding nicht nachkommen. Wir sassen blöd herum und lauschten den unverständlichen Durchsagen bis die genannte Dame ebenfalls irgendwas in ihr Telefon sprach, was vielfach verstärkt und verzerrt über die Lautsprecher weitergegeben wurde. Die Taubstummengruppe rechts neben mir hat das trotzdem – wie der Rest auch – verstanden und tobte zum Ausgang.

Ich hab nochmal gut 15min geschlafen wärend sich meine Mitreisenden in die Schlange einreihten.

Auf meinem reservierten Platz am Notausgang sass eine junge Dame dich mich frappierend an die Freundin des Ex-Manns meiner Frau erinnerte (Pseudo-Goth, alles in Schwarz und viel Metall durch die Haut gebohrt). Ich schaute auf ihre Brüste, dann auf meinen Bauch und stellte fest dass sich beide nichts gaben – jedenfalls nicht vom Gewicht und beschloss daher auf der anderen Seite Platz zu nehmen.

Das bemerkte aber eine der Flugbegleiterinnen und bestand, dass wir „wegen dem errechneten Gewicht“ tauschen müssen.

Rückflug ansonsten problemlos, in Deutschland war ungewöhnlich mildes Wetter. Das Doppelte der sparsamen Essensrationen abgestaubt, die schlanken Damen des Bordpersonals hatten etwas Mitleid mit mir. Von meinem bequemen Sitz am Notausgang (dessen Bedienungsanleitung ich ständig andächtig studierte) hatte ich recht nette Gespräche.

Zum Beispiel mit der Niederländerin die ihren Sohn bergauf durch den Regen führte. Sie sprach ausgezeichnetes Englisch, leider war hinter ihrer Stirn nur ein feuchter Keks und daher beschränkte sich die Diskussion auf „Yo, nice!“

Vorne in Richtung Cockpit stand eine ältere Blondine mit leicht gelocktem Haar die anscheinend entweder einen kaputten Rücken oder ein übersteigertes Selbstbewusstsein hatte (tippe eher auf letzteres) denn sie stand permanent in der Gangmitte, hielt sich mit beiden Händen wie ein Affe schaukelnd irgendwo fest und quakte in einer Tour auf die vordere Reihe ein.

Die Dame scheint Vielfliegerin bei der Air Berlin zu sein und hat wohl auch ausgezeichnete Kontakte zum Flugpersonal: als beim Landeanflug die Maschine bisserl durchgeschüttelt wurde und das Anschnallzeichen anging ging die Crew an allen Sitzen vorbei und überzeugte sich davon, dass auch jeder Passagier angeschnallt ist – ausser die Dame vorne, die kasperte noch ’ne Weile herum.

Landung Dortmund. Keine hektische Schubumkehr und Bremsung, kein Gerüttele – die Landebahn ist lang und Schlaglochfrei. Mit dem Bus über das gepflegte Vorfeld gleiten, die automatisierten Ansagen auf Deutsch und Englisch sind klar und verständlich.

Ich fühlte mich plötzlich wie ein Flüchtling, der das „Gelobte Land“ erreicht hat.

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