Microsoft Windows ist schön

Microsoft Windows ist das modernste, beste und schönste Betriebssystem der Welt – so zumindest die Eigenwerbung.

Real bekommt Microsoft seine Software nicht mal bei den Grundlagen in den Griff.

Heute wieder mal gesehen am Beispiel der Verzeichnisse für temporäre Dateien.

„Temporäre Dateien“ entstehen immer dann, wenn der Programmierer beschlossen hat seine Zwischendaten nicht im Hauptspeicher sondern auf der Platte zu speichern. Macht zB. bei einer Programminstallation oder sonstigen Transaktion sehr viel Sinn: findet man seine eigene Temporäre Datei kann man feststellen wie weit man vor dem Programmabbruch gekommen ist und entsprechend agieren.

Da unter Unix alles darauf ausgelegt ist, dass man auf eine Ressource als Datei zugreifen kann, spielen hier temporäre Dateien eine grosse Rolle. Wenn ich mal eine Idee für ein neues Programm habe ist „/tmp“ durch meine zahlreichen „try & error“ Versuche recht schnell und gut gefüllt. Macht aber nichts, die von mir erzeugten Dateien sind schnell auffind- und ohne Nebenwirkungen löschbar. Wenn das Programm dann fertigt ist, führt es selber Buch über die von ihm angelegten Dateien und räumt hintersich auf.

Unter Windows ist das eine ganz andere Baustelle: C:\Windows\Logs\ und C:\Windows\Temp sind – vom Betriebsystem völlig unüberwacht – der Göbeleimer für jede Applikation, die ihre teilweise Mega- bis Gigabyte grossen Zwischendateien und Logfiles ohne jegliches „Upps, ich habe gekotzt – ich wische es wieder auf!“-Aufräumen als riesengrossen Scheisshaufen hinterlassen.

Das wäre jetzt nicht mal das Problem, wenn die Entwickler von Microsoft Windows einfach wärend des Starts des Betriebssystem sämtliche offiziellen Temporärverzeichnisse löschen würden, wie es schon Windows NT konnte und es seit Windows Vista nicht mehr geht.

Und den Herstellern der Programme, die permanent ins Log-Verzeichnis schreiben, müsste sowas wie Unix „logrotate“ angeboten werden damit die Logfiles ab einer bestimmten Grösse archivert und später dann gelöscht werden.

Jetzt kann der geneigte Leser sagen „was motzt der da herum?“

Bei etwas mehr beanspruchten Rechnern (hier ist es der PC in einer Autowerkstatt), wo ca. 20 Branchenspezifische Softwarepakete einmal pro Woche ihre schlampig programmierten Updates fahren und dieser Rechner Monatelang ohne Reboot durchläuft ….

Eine 250GB grosse SSD Platte meldete heute „Voll bis unter die Halskrause“.

  • 130 GB Müll in C:\Windows\Temp
  • 100 GB Müll in C:\Windows\Logs

Letzter Neustart des Rechners: 13.12.2017

Ich habe alles gelöscht, damit sollte jetzt wieder Ruhe sein. Zumindest bis Windows 10 aufgespielt wird.

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