Unser Gartenteich muss schon seit 8 Monaten mal grundsätzlich saniert werden.
Dh. alle Planzen raus, Wasser ablassen, Wände schrubben und Kompost vom Boden saugen.
Im Normalfall ist das ganz einfach: paar Liter aus dem Teich als Ansetzwasser für die neue Befüllung nehmen, 1000 Liter Regenwasser vom Nachbarn aus den Grosstanks schnorren und den Rest mit Leitungswasser auffüllen – fertig ist der „neue“ Teich.
Da Deutschland, insbesondere Hessen / Wetterau / Nidderau OT Windecken als eh schon regenarmes Gebiet am härtesten von der seit Anfang April herrschenden Omegalage betroffen ist und wohlklingende Hochs sich gegenseitig (leider stationär) abwechseln sind die Regenwasserreserven meiner Nachbarschaft bereits aufgebraucht (und viele bereuen es bereits, hier viel Geld im Glauben an irgendwelche Umweltschutzaktivitäten zum Fenster hinausgeworfen zu haben).
Aus einem ganz anderen Gedanken heraus hat Karin noch vom Bau übriggebliebene Speisbottiche herangeschafft in die ich mit dem Teichsauger mit paar Tricks befüllen konnte.
Da war also schonmal fast 700 Liter „Impfung“ für den Teich. Paar weitere 100 Liter konnte ich durch Jonglieren zwischen dem „grossen“ und „kleinen“ Teich retten, aber irgendwann ist „Tag der Wahrheit“ – der grössere Teich muss leergepumpt werden.
Wärend Karin dem absinkenden Wasserspiegel folgte und sämtliche Pflanzen zur „Dressur“ herausholte (also tote Stängel herausschneiden, Wurzelgewebe kappen, ggf. umtopfen) habe ich den Schlick abgesaugt. Mit einem Hochleistungssauger kein Problem, aber die Einheit verhält sich weitaus störrischer als eine Boa Constrictor beim Kampf um das gemeinsame Futterziel – ich hatte vorher schon die Fahradtour Windecken-Hanau absolviert und war eigentlich froh, dass mal ganz andere Muskulatur belastet wird.
Am Ende habe ich meinen – durch die heissen, untätigen Sommermonate mit fast 10kg beaufschlagten – Luxuskörper irgendwie in den Teich bewegt und mit Wurzelbürste sowie viel Wasser der schwarzen Plastikwanne und seinen Belägen den Kleinkrieg erklärt.
Nebenbei noch die Pumpe geprüft, alle Anschlüsse nachgefettet und einen Schlauch gekürzt damit Unterwasser alles in die geplante, neue Form passt.
Problem bei der Aktion: So ein gut eingestellter Teich hat am Boden Naturprodukte, die schlichtweg nach Scheisse stinken. Da ich mitten in der Brühe herumgestampft habe, wurde ich nach Abschluss der Aktion mit vollen Klamotten in die Dusche geschickt wo ich jedes Kleidungsstück ausziehen durfte damit es meine Frau mit spitzen Fingern in die Waschmaschine befördern konnte.
Nun – nach Rückpumpen und Nachfüllen war der Teich wieder fast so wie vorher. Es hat sich nur die Anordnung der Pflanzen geändert in der Hoffnung, dass nichts mehr in die Pumpe wächst und bisserl Freiraum für neue Pflanzen entstanden ist.