Kernkraft rechnet sich nicht

Quelle: Katapult Magazin CC BY-NC-ND 4.0 (Unverändert) Autor: Ole Kracht

Satire oder ernst gemeint? Beim Autor vermute ich eher letzteres zur Gewinnung der Lufthoheit über den Stammtisch.

Die Grafik hat 2 grundsätzliche Fehler, die aber vermutlich keiner merkt.

  1. Die 19 Milliarden EUR fürs AKW sind „all inclusive“ (Genehmigungsverfahren, Grundstück, Baukosten, Umspannwerk, Erstbefüllung usw.) Bei den Solarmodulen ist es nur der Kaufpreis für 400 Millionen Panels die dann „nur“ noch zu einem „kleinen“ Aufpreis verbaut werden müssen.
  2. Die 1,6GW fallen beim AKW 24/7 und egal an welchem Standort ab. Die 104GW der Solarmodule (wenn sie denn mal verbaut sind) sind dann lediglich „installierte“ Kapazität. Real ist alles zwischen 10-90% (Winter eher 10-50%, Sommer 30%-90%) drin.

Jetzt kann man aus Spass mal die nackten Zahlen einem Realitätstest unterziehen:

Ein gängiges Solarmodul hat 1m Breite und 1,7m Länge, das sind 1,7qm.

400.000.000 Solarmodule belegen dann eine Fläche von 680.000.000qm, das sind 680 Quadratkilometer, 95.238 Fussballfelder oder 26% der Fläche des Saarlands (Quelle), die Fläche des Bodensees, 30 Mal die Fläche des Frankfurter Flughafens oder die Grösse des Naturparks Stechlin-Ruppiner Land (nur unter der Voraussetzung, dass die Module nahtlos aneinander gefügt werden – darunter wächst dann kein Gras mehr).

Mit bisserl Abstand für Wartungswege (+1/3 der Fläche) kommen wir mit 950qkm eher in die Grössenordnung von Rügen oder dem Drei-Schluchten-Stausee in China.

Eigentlich gar nicht so viel, scheint es einem. Aber: Bis alle Solarmodule stehen, sind gigantische Mengen an Beton, Stahl, Diesel für Transport und Baumaschinen verbraucht.

Der grösste Solarpark Weltweit im Jahr 2020 war übrigens in einem fast unbewohnbaren Wüstengebiet im Distrikt Jodhpur im Nordwesten Indiens mit lokalen Temperaturen von bis zu 48°C. Dort wird auf 57 Quadratkilometern eine Spitzenleistung von 2.2GW erzeugt.

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